Mittwoch, 30. Dezember 2015

Analog und Digital - Arbeitspläne im Internet präsentieren



Meine Frau ist Grundschullehrerin. Das ist toll. So bekomme ich als Berufsschulkollege an der ein oder anderen Stelle interessante Entwicklungen mit, die ich auch für meine Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern nutzen kann. Die Methode rund um die Arbeitspläne finde ich z. B. eine interessante Möglichkeit, schülerindividuelle Lernprozesse anzuregen. Doch das hier ist ein Medienblog und Sie können sich vorstellen, dass ich es ein wenig "anders" gemacht habe als in der Grundschule üblich.

(Fotoquelle: Tobias Raue)

Meine Klasse sollte sich mit dem Thema PowerPoint - Präsentieren aber richtig auseinandersetzen. Ich habe dafür zunächst einen Arbeitsplan in bester Sketchnote-Tradition entwickelt.Die thematische Basis bildete der Slogan "Präsentieren á la Hollywood", den ich in einer Session auf dem Educamp in Stuttgart von Alexandra Graßler aufgeschnappt hatte (Danke dafür). Die cineastische Metapher zieht sich dann  auch durch die gesamte Unterrichtsreihe. So war ein thematischer und motivierender Rahmen gegeben.



Wesentliches Merkmal der Arbeitsplanarbeit ist es, dass der analoge Ausdruck für die Schüler die Hinweise für die Aufgaben, Informationen, Beispiele und Zwischenstände (milestones) enthält. Meistens handelt es sich um weitere Arbeitsmaterialien, die die Lernenden in einer Kartei, im Regal, einer Hängeregistratur o. ä. in analoger Form finden.


Ich hatte allerdings viele Materialien herausgesucht, die nur online vorliegen (Videos, Webseiten, Bilder, Slideshows).  Ich musste eine Brücke zwischen dem analogen Arbeitsblatt und der digitalen Welt schaffen. Das wäre eigentlich kein Problem: QR-Codes, Linkshortner oder Linkbundles nutze ich auch bei anderen Gelegenheiten. Schnell merkte ich aber, dass dies zu einem riesigen unübersichtlichen Wust auf dem Plan der Schüler führen würde.


Daher habe ich mich dem wunderbaren Onlinetool Thinglink bedient, das ich bereits früher einmal hier besprochen habe. Das gescannte Bild dient dabei als Hintergrundbild. Auf dem Pfad von der ersten Klappe bis zum Kinosaal konnte ich bequem alle Materialien platzieren. So finden die Lernenden Links zu YouTube-Videos, Homepages, Bildern und (für mich neu) zu Googledokumenten. (Letzteres funktioniert sensationell einfach).


Das fertige Thinglink stand und steht weiterhin den Schülerinnen und Schülern und allen anderen öffentlich zur Verfügung.


Die erste Lerngruppe hat mir in der gemeinsamen Reflexion gespiegelt, dass sie hervorragend mit dieser "Zubereitungsart" des Materials arbeiten konnte. Die Lernenden haben weder Arbeitsblätter o. ä. vermisst, noch hatten sie irgendwelche Schwierigkeiten mit dem generell online zur Verfügung gestellten Material. Es wurde ebenso "ernst" genommen wie klassische Informationen.

Lediglich der analoge Plan wurde nur sehr selten genutzt. ;-)

Aus Lerncoach-Perspektive muss ich rückblickend attestieren, dass es sehr lange gedauert hat, bis ich die passenden Informationen recherchiert und für das ThingLink aufbereitet hatte. Diese Arbeit sollte man nicht unterschätzen. Auf der anderen Seite kann ich das fertige Produkt jederzeit verändern, anpassen, erweitern - ganz einfach. Währenddessen können meine zukünftigen Lerner und andere Interessierte aus dem WWW auf den Arbeitsplan zurückgreifen.

2 Kommentare:

  1. Wow! Sehr schön gemacht. Darf ich das meiner Oberstufe bei Bedarf vorlegen?

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  2. Klar, das Ganze ist öffentlich und unter CC-BY-Lizenz zusammengestellt. Ich freue mich über Nutzungen im Sinne von OER!

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