Montag, 25. November 2013

Kollaboratives Schreiben mit edupad - eine tool für Schüler und Lehrer

"Ich habe dir die letzte Version doch schon geschickt." "Aber da sind meine Veränderungen noch gar nicht drin." "Wieso habe ich das denn nicht bekommen?" "Deine Mailadresse war irgendwie falsch." "Wir müssen uns mal treffen, um alles zusammenzufügen."

- Teamarbeit bedeutet auch immer einen großen Organisationsaufwand. Die Zusammenarbeit von einigen / vielen führt zu Transaktionen, zu Reibungsverlusten, zu Kommunikationsproblemen und dann eventuell sogar zum Scheitern eines Projekts. Für das gemeinsame Verfassen eines Textes stellt das Web 2.0 mit edupads eine ideale Möglichkeit zur Verfügung, kollaborativ zu schreiben. Wie´s geht? Ein Beispiel? Weiterlesen!


Wie´s geht?

Edupad ist ein Texteditor (Schreibprogramm), der online zur Verfügung steht. Bis zu 15 Personen können zeitlich unabhängig - also auch gleichzeitig - ein gemeinsam genutztes Dokument verändern. Das Dokument wird ständig im Netz zwischengespeichert. Ein anderer Speicherort ist nicht vorgesehen und auch nicht möglich. Wenn der Text abgeschlossen ist, kann er als Word- oder pdf-Dokument exportiert werden.

Edupad stellt auch einen Chat zur Verfügung, in dem die Verfasser über verschiedenste Fragestellungen oder organisatorische Dinge diskutieren können. Während der Arbeit wird den Usern eine bestimmte Farbe zugewiesen. So kann jeder genau verfolgen, wer was geschrieben hat. Eine Zeitleiste (Time Slider) zeigt die Entstehungsgeschichte des Dokumentes an. Von dort können auch frühere Schreibzeitpunkte wiederhergestellt werden. Auch das Abspeichern von Meilensteinen ist möglich.

Der (unterstützende, kontrollierende, bewertende) Lehrer hat im Rahmen seiner moderierenden Rolle sowohl die Möglichkeit über den Chat korrigierend einzugreifen oder zu "pertubieren", falls Aspekte im Text noch nicht berücksichtigt wurden. Er kann später auch genau sehen, welcher Schüler für welchen Text verantwortlich war.

Wie startet man nun so ein edupad? Über die Seite edupad.ch kann man ein neues pad generieren. Achtung: Die angezeigt URL ist der einzige Zugang zum Textdokument. Daher sollte man entweder die URL schnell kopieren und an anderer Stelle speichern, oder man ändert den Bereich hinter dem "/". Hier kann der Nutzer etwas lautmalerisches wählen als die schnöde Aneinanderreihung von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. So haben die Schüler auch einen besseren - weil merkbaren - Zugang dazu. Die kann man nun mit Hilfe des Links (z. B. über einen QR-Code) auf das vorbereitete pad lotsen. Die Gruppe kann natürlich auch ihr eigenes pad erstellen. Aber wie gesagt: URL nicht vergessen, ansonsten wird man nie wieder auf das pad zugreifen können.

Die Anwendung ist selbstverständlich auch ideal für die gemeinsame Teamarbeit unter Lehrern - also kollegiales Schreiben ;-)! Hier würde ich allerdings auf die Sensibilität der behandelten Themen und Daten achten.
 

Ein Beispiel?



Meine Schüler sollten im Rahmen des BWL-Unterrichtes zum Planspiel Topsim aus der Perspektive einer Geschäftsleitung eine Pressemitteilung erstellen. Wir haben zunächst die Kriterien und mögliche Inhalte im Plenum festgelegt. Anschließend haben die Schüler in ihren unterschiedlichen Gruppen allein - aber doch gemeinsam - am PC ihre Beiträge zum Gesamtwerk erstellt; zunächst in der Schule, den Rest als Hausaufgabe am heimischen PC.



Die Ergebnisse konnte ich dann als pdf exportieren. Die unterschiedlichen Farben halfen mir zu kontrollieren, ob sich auch wirklich jeder beteiligt hatte.

Pressemitteilung der Gruppe Supervivenzia
Die Textbeteiligung ist gleichverteilt. Das sieht nicht direkt so aus, aber Carina und Teresa treten zweimal auf (jeweils einmal in klein) und haben daher zwei Farben. Offensichtlich haben die Schüler auch gegenseitige Korrekturen vorgenommen (z. B. Carina bei Biene Maji).

Vielen Dank, liebe Entwickler, im Namen aller Schüler!

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