Kühl, bis ans Herz hinan.
Das schmeckt selbst dem treuesten Nutzer langsam nicht mehr. WhatsApp hat die Nutzungsrezeptur geändert und verschmilzt seine Daten weiter mit der Konzernmutter Facebook. An vielen Jugendlichen unserer Schule gehen solche AGB-Änderungen vorbei - sei es aus Desinteresse, Überforderung, Unkenntnis oder einer Mischung aus allen dreien.Vielleicht liegt es auch am Spätsommer. Daher habe ich heute für meine Kolleginnen und Kollegen folgende Mail verfasst:
Das schmeckt selbst dem treuesten Nutzer langsam nicht mehr. WhatsApp hat die Nutzungsrezeptur geändert und verschmilzt seine Daten weiter mit der Konzernmutter Facebook. An vielen Jugendlichen unserer Schule gehen solche AGB-Änderungen vorbei - sei es aus Desinteresse, Überforderung, Unkenntnis oder einer Mischung aus allen dreien.Vielleicht liegt es auch am Spätsommer. Daher habe ich heute für meine Kolleginnen und Kollegen folgende Mail verfasst:
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
rund 12 Mrd. Euro zahlte Facebook vor wenigen Jahren für die Übernahme von WhatsApp (vgl. Quelle). Lange hielt sich die Konzernleitung mit Erlösabsichten zurück. Doch jetzt wird sich mit den neuen AGB Einiges ändern. Schätzungsweise nutzen 60% der Kolleginnen und Kollegen und 120% ( ;-) ) der Schülerinnen und Schüler unserer Schule WhatsApp. Dennoch scheinen die Jugendlichen über die aktuellen Entwicklungen nicht umfassend informiert zu sein, wie ich bei einigen Gesprächen mitbekommen durfte. Daher hier folgende Hinweise:
Ab Ende des Monats werden die Datenströme zwischen WhatsApp und Facebook weiter geöffnet. Offensichtlich sollen die Telefonnummern der Nutzer mit dem Facebook-Account gekoppelt werden. Dies betrifft auch die Nummern aus den Kontakten, die für WhatsApp zugänglich sind. Das bedeutet auch, dass Nicht-Facebook-Nutzer bzw. Nicht-WhatsApp-Nutzer von dem Datentransfer betroffen sind. Damit verlängert Facebook seine Datensammlungsliste deutlich (bislang sammelt die SocialMedia-Plattform 96 Informationen pro User). Die Inhalte der Nachrichten bleiben allerdings weiterhin mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.
Zusätzlich öffnet sich WhatsApp kommerziellen Zwecken. Dies bedeutet, dass nun auch Unternehmen Zugang zum persönlichen Messenger erhalten. Neben (praktischen) Informationen wie Lieferbestätigungen, Reiseinformationen oder Bestellungsübersichten werden auch „Aktualisierungen zu Dienstleistungen und Marketing“ zu finden sein. Das könnten zum Beispiel Angebote sein, die "die Nutzer interessieren", so WhatsApp auf ihrer FAQ-Seite. Eine deutliche Verklausulierung des verständlichen Wortes Werbung.
Folgende Möglichkeiten verhindern, dass Facebook "meine Facebook-Werbung und die Produkterlebnisse verbessert“ (vgl. WhatsApp-FAQ). Diese Möglichkeit wird offensichtlich auch nur Bestands-, nicht aber Neukunden eingeräumt: Allerdings werden die genannten Daten trotzdem weiterhin übertragen!!
1. Sollte der Hinweis auf die neuen Nutzungsbedingungen erscheinen nicht ZUSTIMMEN, sondern LIES klicken und im unteren Bildschirmbereich das Häkchen entfernen.
2. Sollte ich das verpasst haben, so habe ich 30 Tage Zeit, unter EINSTELLUNGEN -> ACCOUNT -> MEINE ACCOUNT-INFOS TEILEN das Häkchen zu entfernen bzw. den Schieberegler umzulegen. (WhatsApp-FAQ)
Seit einigen Tagen geistert eine Mail / Nachricht über ein angebliches Premiumangebot namens WhatsApp-Gold durch das Netz. Dabei handelt es sich allerdings um Malware. Bitte diesen (wie jeden anderen fremden) Link nicht nutzen, da man sich hierüber Schadprogramme auf dem Endgerät installiert.
Wer auch in Zukunft nicht auf die praktischen Funktionen eines Messenger verzichten will, dem seien folgende Alternativen (völlig neutral) genannt:
- threema mit Servern in der NSA-freien Schweiz ist die bekannteste Alternative und lockt zur Zeit mit Sonderpreisen die vergraulten WhatsApp-Kunden
- telegram mit Sitz in Berlin hat ein ähnliches look&feel wie WhatsApp und ist kostenlos
- hoccer wurde von der Stiftung Warentest mit guten Ergebnissen versorgt
- signal wird von Herrn Snowden empfohlen
- snapchat haben schon alle Jugendliche installiert, lässt aber eine Gruppenfunktion vermissen
- auch Hardwarehersteller wie Blackberry (mit BlackBerryMessenger) bieten plattformübergreifende Messenger an
Ihnen empfehle ich zur Kommunikation und zum Datenaustausch mit den Schülerinnen und Schülern die Seite Arch the Way . Dazu erscheint in Kürze auch ein ausführlicher Beitrag hier in meinem Blog. Begleitend können/sollten Sie auch einen InstantMessenger nutzen. Versuchen Sie, sich mit den Schülerinnen und Schüler auf ein Variante zu einigen.
Liebe Grüße
von der sonnigen Terrasse
Tobias Raue
(Medienonkel)
(CC-BY)
Herzlichen Dank! Solche Informationen finde ich sehr hilfreich.
AntwortenLöschenSimone
Vielen Dank! Eine sehr wichtige und sinnvolle Info!
AntwortenLöschenMelanie
Auch praktisch für den Lehrer-Schüler-Austauch: Remind.
AntwortenLöschenVielen herzlichen Dank für die Erklärungen. Wie schnell hat man aus Unwissenheit zugestimmt!
AntwortenLöschenHäkchen wurde jetzt Dank deiner umfassenden Information entfernt.
Sehr interessant es nochmal zu lesen. Ich habe das Häkchen schon gesetzt- so meine ich. Wenn ich nun nämlich schauen möchte, ob ich es tatsächlich gesetzt habe, wird mir die Option unter "account" nämlich nicht mehr angezeigt. Ist das normal?
AntwortenLöschenBei mir gibt es die Option unter Account auch nicht. Hab aber noch nichts gemacht, auch nicht zugestimmt... Noch kann man es ja verschieben auf morgen ��
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