Freitag, 31. Oktober 2014

Kleine Berührung, große Wirkung - mit ThingLink Bilder anreichern

Kleine Berührungen öffnen manchmal neue Türen. Das durfte ich bei meinem neuesten Lieblingsfundstück im Netz erleben: ThingLink! Das smarte Onlinetool macht Bilder lebendig und funktioniert ein bisschen so wie ein digitaler Adventskalender oder tiptoi in digitaler Form - nur besser. Ich habe das Programm in dieser Woche  mit Spannung ausprobiert und stelle es hier mit Unterrichtsideen und einem kleinen Beispiel vor.

(Fotoquelle: 500px.com //  Mario Dias // CC-Lizenz)

Auf ThingLink bin ich aufmerksam geworden, weil ich den Hinweis gleich auf mehreren blogs im Netz gefunden habe (z. B. bei Kurt Tutschek oder Elke Lackner). "Dann muss es ja wohl etwas Gutes sein", dachte ich für mich und surfte auf schneller Welle Richtung neuer Erfahrung.

Die Idee des Tools ist denkbar einfach: als Grundlage benötige ich ein Bild, ein Diagramm, eine Darstellung oder irgendetwas anderes, das als Bilddatei auf dem Rechner gespeichert oder (urheberrechtsfrei) im Netz verfügbar ist. Einmal hochgeladen setze ich mit ThingLink kleine Punkte auf die Abbildung. Berührt der Betrachter später diese Touchingpoints, öffnet sich ein kleines Fenster mit weiteren Informationen.

ThingLink hat den Namen deshalb verdient, weil ich nicht nur ergänzende Texte sondern sehr unterschiedliche multimediale Informationen mit der "Grundlage" verlinken kann:
  • Bilder aus flickr, instagram, imgur und dem "restlichen" Netz 
  • Videos von youtube, vimeo oder TED
  • Sounddateien aus soundcloud oder spotify
  • Artikel aus dem Amazonsortiment (wozu auch immer)
  • Links zu Homepages, Facebook und Twitter
  • Links zu weiteren Diensten, welche ich auch nicht alle kenne, die aber hier aufgeführt sind
Mit der eingebundenen Suchfunktion schlägt mir ThingLink sogar Ergebnisse aus den einigen hinterlegten Quellen vor - sensationell. Zu den Elementen kann ich noch einen kommentierenden Text hinzufügen (der lässt sich in der kostenlosen Variante allerdings nicht weiter formatieren). Weiterhin besteht die Möglichkeit die Icons der Touchpunkte zu verändern.

Wenn das Prunkstück fertig gestellt worden ist, kann man es über einen Klick auf "Teilen" der Weltöffentlichkeit auf allen erdenklichen Wegen zur Verfügung stellen - auch hier großes Lob an die Entwickler. Das Einbetten in html-Seiten ist auch möglich (s. u.).

Zum Abschluss das Beste! Wir Lehrerinnen und Lehrer freuen uns ja immer über Teamarbeit in der Klasse. Der Urheber kann sein ThingLink auch für die Bearbeitung durch andere öffnen. Dann hat jeder die Möglichkeit, das Bild um Touchpunkte zu erweitern - genial für kollaborative Methoden.

Die Möglichkeiten, das Programm im Unterricht einzusetzen, sind vielfältig. Einige Szenarien fallen mir ganz spontan ein:
  • Erstellen eines ThingLink statt eines Referates/Präsentation zu einem beliebigen Thema (über Personen, Tiere, Länder, Organisationen …) in jedem Fach
  • MindMaps lebendiger werden lassen
  • Analyse eines Gemäldes oder berühmten Bildes im Kunstunterricht
  • Anreicherung einer Zeitleiste im Geschichtsunterricht
  • Erläuterung von Spielregeln mit Punkten auf einem Spielfeld im Sportunterricht
  • Erklärungen von Kurvenverläufen und spannenden Punkten in Mathematik
  • Im Fremdsprachenunterricht können die Vokabeln auf einer Themenkarte oder Themenbildern hinterlegt werden
  • Im Unterricht rund um irgendwelche Programme (fälschlicherweise oft Informatik statt Produktschulung genannt) können Screenshots der Fenster mit Erklärungen versehen werden
  • Schulvorstellungen auf der Homepage
  • ...
Ich freue mich über weitere Ideen als Kommentar unten. Dort kann man auch eigene ThingLinks aus der Schule als Anregung einstellen - Danke dafür.

Einen wichtigen Aspekt hätte ich fast vergessen. Das Programm ist auch in einer Appversion erhältlich (android, iOS).

Ein Hinweis zum Schluss: das Programm öffnet der Urheberrechtsverletzung Tür und Tor. Bitte sensibilisieren Sie die Schülerinnen und Schüler, dass nicht alles im Netz verwendet werden darf was dort zu finden ist- insbesondere dann nicht, wenn man das ThingLink am Ende veröffentlichen will.
Es hat ein neues Urteil des EuGH gegeben, indem das Einbetten von fremden Materialien grundsätzlich erlaubt. Mehr dazu bei der bienenfleißigen Elke Lackner.

Jetzt noch mein - völlig unschulisches - Beispiel: ein ThingLink zum Burgsteinfurter Blasorchester.









3 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Vorstellung von "ThinkLink"! Ich finde es sehr interessant und werde am Wochenende ein wenig damit "herumprobieren" und den Einsatz für meine Klasse (2.Schuljahr) testen.

    Ich freue mich sehr über grundschulblogs.de den Weg auf diese Website gefunden zu haben, da es wenige "neue-Medien-affine-Blogs" sonst gibt und werde bestimmt regelmäßig hier reinschauen bzw. den Blog auf meiner Website verlinken.

    Schönes Wochenende
    wünscht Gabi aus der Tigerklasse

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  2. Danke für den Kommentar Gaby. Vielleicht kannst du dein fertiges ThingLink hier posten, als kleines Beispiel für alle anderen. Oder schaffen es deine Tiger sogar ein eigenes ThingLink zu erstellen?

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